Atomabkommen: Iran fordert von UN Vorgehen gegen US-Sanktionen

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US- und Iran-Flagge

Von den UN gab es zunächst keine Reaktion auf die Forderung des Irans.


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New YorkDer Iran hat die Vereinten Nationen aufgefordert, gegen die von den USA wiedereingesetzten Sanktionen vorzugehen. Der Vorgang sei illegal und rücksichtslos, hieß es in einem Brief, den Irans UN-Botschafter Gholamali Khoshroo am Montag in New York an UN-Generalkonsul António Guterres schickte.

Die USA müssten dafür und für den Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran zur Verantwortung gezogen werden. Von den UN gab es zunächst keine Reaktion. Die USA hatten nach ihrem Austritt aus dem Atomabkommen mit dem Iran zuvor das Land mit einer beispiellosen Flut von Wirtschaftssanktionen überzogen.

Europäische Zentralbank: EZB will bei Anleihekäufen offenbar Marktverzerrungen vermeiden

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Europäische Zentralbank in Frankfurt

Ein Sprecher der EZB wollte sich zu den Informationen nicht äußern.



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FrankfurtDie Währungshüter der Europäischen Zentralbank wollen Insidern zufolge bei der Gestaltung ihrer Wiederanlagepolitik von Anleihegeldern Marktturbulenzen unbedingt vermeiden. Das soll auch nach der Neufassung des Kapitalschlüssels, der den Anleihekäufen als Grundgerüst dient, gewährleistet werden, sagten mehrere Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Der Kapitalschlüssel orientiert sich an der Wirtschaftsleistung und Bevölkerungszahl eines Landes. Die jetzt anstehende Neuberechnung hat womöglich bei den großen Euro-Ländern zur Folge, dass das Gewicht Italiens sinkt und das Deutschlands steigt.

„Wir wollen keine Verzerrungen auf dem Anleihemarkt auslösen“, sagte einer der fünf Insider. Die Euro-Notenbank will nach mehr als drei Jahren die eigentlichen Anleihekäufe zum Jahresende einstellen. Sie werden dann ein Volumen von 2,6 Billionen Euro erreicht haben. Ab Januar 2019 sollen dann nur noch fällig werdende Titel wie bisher wieder nachgekauft und ersetzt werden. Sollte das Gewicht Italiens im neuen Schlüssel sinken, könnte dies dazu führen, dass weniger italienische Papiere ersetzt werden. Ihre Renditen könnten dann steigen. Für das hochverschuldete Land käme dies zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

Ein Sprecher der EZB wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

US-Präsident: Trump deutet Regierungsumbildung nach Zwischenwahlen an

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Donald Trump

„Im Großen und Ganzen liebe ich mein Kabinett.“



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WashingtonUS-Präsident Donald Trump hat eine Umbildung seines Kabinetts nach den Zwischenwahlen am Dienstag angedeutet. Es sei üblich, nach einer Wahl Änderungen in der Regierungsmannschaft vorzunehmen, sagte Trump am Montag, ohne aber Details zu nennen.

„Im Großen und Ganzen liebe ich mein Kabinett“, sagte der Präsident, bevor er zu einem Wahlkampfauftritt nach Ohio flog. Besonders sei er überrascht über Fragen, ob er seinen Verteidigungsminister James Mattis ersetzen wolle. Auch Innenminister Ryan Zinke habe sehr gute Arbeit geleistet, sagte Trump.

US-Sanktionen: Schweiz will Zahlungskanal für Hilfsgüter mit Iran schaffen

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Irans Hauptstadt Teheran

Die schweizer Regierung will einen Zahlungskanal für humanitäre Güter ausarbeiten, die trotz der US-Sanktionen in den Iran gebracht werden sollen.


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ZürichDie Schweiz will trotz der US-Sanktionen gegen den Iran weiterhin Pharma-Produkte und Lebensmittel in das Land liefern. Die Regierung wolle einen Zahlungskanal für humanitäre Güter ausarbeiten und sei dafür in Kontakt mit US-Behörden, dem Iran und Schweizer Unternehmen, erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Montag. „Damit will der Bund dazu beitragen, dass die medizinische Versorgung und die Versorgung mit Grundlebensmitteln im Iran auch nach Inkrafttreten der US-Sanktionen gewährleistet bleiben.“

Die Sanktionen würden in der Schweiz nicht direkt angewendet. Auswirkungen auf Schweizer Unternehmen, die mit dem Iran Geschäft machten, seien jedoch nicht auszuschließen. Auch die EU arbeitet an der Einrichtung einer Zweckgesellschaft, über die Unternehmen weiter Geschäfte mit dem Iran machen können sollen, ohne dass sie von den USA mit Strafmaßnahmen belegt werden.

Die USA haben am Montag die zweite und letzte Stufe ihrer Sanktionen gegen den Iran wieder in Kraft gesetzt, über die sich der Iran hinwegsetzen will. Im Fokus steht die Öl-Industrie und der Finanzsektor der Islamischen Republik. Der Iran ist der drittgrößte Rohöl-Exporteur und die Öl-Industrie ist von zentraler Bedeutung für die iranische Wirtschaft.

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will mit den Strafmaßnahmen nach eigenen Angaben die Regierung in Teheran unter anderem dazu bringen, ihre Atom- und Raketenprogramme aufzugeben. Trump hatte im Mai das internationale Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt. Am Sonntag gab es im Iran Massendemonstrationen gegen die USA.

Musterfeststellungsklage: Verbraucherschützer klagen auch gegen Mercedes-Benz-Bank

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Mercedes-Benz

Die Schutzgemeinschaft für Bankkunden hat eine Musterfeststellungsklage gegen die Mercedes-Benz-Bank einegreicht.



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StuttgartNach der Volkswagen-Bank nehmen Verbraucherschützer auch die Mercedes-Benz-Bank mit der neuen Musterfeststellungsklage ins Visier. Geklagt hat die Schutzgemeinschaft für Bankkunden, wie das Oberlandesgericht Stuttgart am Montag bestätigte (Az. 6 MK 1/18). Sie hält die Widerrufsregelungen in den Kreditverträgen der Bank für mangelhaft und will vor Gericht erreichen, dass solche Verträge deshalb jederzeit auch jetzt noch widerrufen werden können.

Dahinter steckt auch das Ansinnen, eine Möglichkeit zu schaffen, vom Diesel-Skandal betroffene Fahrzeuge zurückgeben zu können.

Etliche Autobesitzer haben im Zusammenhang mit dem Thema schon auf eigene Faust geklagt. Die Mercedes-Benz-Bank hält diese Klagen nach Angaben eines Sprechers allesamt für unbegründet.

Das Instrument der Musterfeststellungsklage ist ganz neu und erst seit dem vergangenen Donnerstag in Kraft. Verbraucherschützer können damit stellvertretend für viele Betroffene gegen Unternehmen klagen. Die Verbraucher selbst tragen dabei kein finanzielles Risiko.

Eine weitere Musterfeststellungsklage hat die Schutzgemeinschaft für Bankkunden gegen die Volkswagen-Bank eingereicht – beim Oberlandesgericht Braunschweig, wo der Bundesverband der Verbraucherzentralen vergangene Woche auch seine Musterfeststellungsklage gegen VW auf den Weg gebracht hatte.