Frankfurt
Die MainFirst Bank AG hat ihren Sitz in Frankfurt. Sie fusioniert nun mit dem US-Finanzdienstleister Stifel.
Die Mainfirst Bank AG wird durch den US-Finanzdienstleister Stifel Financial Corp. übernommen, wie die Firmen am Dienstag mitteilten. Nicht Teil der Transaktion ist das Asset-Management der Frankfurter, das unabhängig bleiben wird. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
Die leitenden Manager von Mainfirst bleiben an Bord. Der Abschluss der Fusion wird für das erste Quartal 2019 erwartet. Mainfirst besitzt eine vollständige deutsche Banklizenz, was es Stifel nach eigenen Angaben ermöglicht, unter anderem Beratungs-, Brokerage- und Investmentbanking-Dienstleistungen nach dem Brexit in der Europäischen Union anzubieten.
„Angesichts des sich entwickelnden europäischen regulatorischen Umfelds und der sich verändernden Marktdynamik werden wir weiterhin Strategien verfolgen, die es uns ermöglichen, aktuelle und zukünftige Kunden mit einem breiteren Produktangebot bestmöglich zu bedienen“, sagte Eithne O’Leary, Präsidentin von Stifel Europe.
Vor wenigen Wochen hatte Mainfirst die Übernahme des institutionellen Brokerage-Geschäfts in europäischen Aktien von Raymond James in Paris und London zum 1. Dezember angekündigt. An dieser Transaktion werde weiter festgehalten, wie ein Sprecher von Mainfirst am Dienstag auf Nachfrage von Bloomberg erklärte.
Die Lobbygruppe Frankfurt Main Finance hatte Ende August mit Blick auf den Brexit von einen „heißen Herbst“ gesprochen. Viele Banken müssten in den nächsten Wochen wesentliche Entscheidungen über ihren Set-up treffen, denn die Zeit zur Vorbereitung auf den Brexit Ende März 2019 werde sonst zu knapp.
Einen anderen Weg als Stifel bei der Expansion in Kontinentaleuropa hatte China International Capital Corporation Ltd. (CICC) gewählt. Die chinesische Investmentbank holte mit Michael Müller einen ehemaligen Banker von B. Metzler Seel. Sohn & Co. KGaA an Bord, der nun von Frankfurt aus das deutsche Geschäft von null an aufbauen wird.