Euro- und Franken-Münzen
Die Schweizerische Nationalbank will vorerst ihre Geldpolitik nicht wieder straffen.
GenfDie Schweizerische Nationalbank will ihren geldpolitischen Krisenmodus noch nicht verlassen. „Einige Zentralbanken haben damit begonnen, ihre Geldpolitik allmählich zu straffen. Für die SNB ist es jedoch noch zu früh, um einen solchen Schritt in Betracht zu ziehen“, sagte SNB-Direktoriumsmitglied Andrea Maechler am Donnerstag laut Redetext auf einer Veranstaltung in Genf.
Zwar entwickle sich die Wirtschaft in der Schweiz gut. Die Inflation sei aber weiterhin niedrig. „Zudem ist der Franken hoch bewertet, und die Lage am Devisenmarkt bleibt fragil.“
Die SNB hat Negativzinsen von minus 0,75 Prozent eingeführt und ist bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren. Mit beiden Maßnahmen will sie den Franken für Investoren unattraktiv machen und schwächen. Denn die Währung gilt an den Finanzmärkten als „sicherer Hafen“ und ist besonders bei politischen und wirtschaftlichen Turbulenzen gefragt.
Diese Funktion habe der Franken nicht verloren, sagte das stellvertretende Direktoriumsmitglied Thomas Moser. Die SNB ist jedoch an einem möglichst schwachen Franken interessiert, um so die exportorientierte Wirtschaft zu stützen. Denn ein teurer Franken macht Schweizer Waren im Ausland weniger erschwinglich.